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Fotos © Richard Tanzer

Pressekonferenz von pro mente Austria zum internationalen Tag der seelischen Gesundheit - 8.10.2018

Erste Hilfe für die Seele: Schnelles und kompetentes Handeln kann bei psychischen Erkrankungen Leben retten – Auch Arbeit ist Hilfe für die Seele – Österreich fehlt ein Krisentelefon für psychische Notfälle

Wien, Montag 8. Oktober 2018 – Schnelles und kompetentes Handeln bei psychischen Erkrankungen kann eine Verschlechterung des Zustandes der betroffenen Person überhaupt hintanhalten oder zumindest die Schwere einer nachfolgenden Erkrankung reduzieren. „Doch um die so dringend erforderliche ‚Erste Hilfe für die Seele‘ ist es leider nicht gut bestellt, man sollte also die Grundkenntnisse im Umgang mit Menschen mit psychischen Problemen fördern. Erste Hilfe funktioniert nur, wenn jeder sofort damit beginnen kann und die weitere Versorgung bei Bedarf von Profis übernommen wird“, sagt Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny (Psychiater und Psychotherapeut; Ehrenpräsident von pro mente Austria, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ) auf einem Pressegespräch anlässlich des Internationalen Tages der seelischen Gesundheit (10. Oktober).

pro mente Austria: neue Broschüre und Website bietet Information für den Krisenfall

Die „Erste Hilfe für die Seele“ ist für pro mente Austria, dem Dachverband von 24 gemeinnützigen Organisationen, die sich um die Bedürfnisse von Menschen mit psychisch-sozialen Erkrankungen kümmern, ein Konzept, das es in Österreich dringend bundesweit zu etablieren gilt. pro mente Austria bietet dazu die „druckfrische“ und überarbeitete Broschüre „Erste Hilfe für die Seele – Rat und Hilfe bei psychischen Problemen“ und eine neue Website (www.erstehilfefuerdieseele.at) an. Prof. Schöny: „Das Informationsangebot soll Betroffene und Angehörige dabei unterstützen, sich bei psychischen Problemen zu orientieren und vielleicht etwas mehr Klarheit in die eigene und in die Psyche des Gegenübers zu bringen.“

Weltweit unterschätzte psychische Erkrankungen – auch bei Kindern und Jugendlichen

Von der Gesellschaft weltweit noch immer völlig unterschätzt, so Prof. Schöny, werde die Dimension des Problems. Eine im April 2018 publizierte Studie (1) zeigt: 1,1 Milliarden Menschen oder 15,5 Prozent der Weltbevölkerung leiden an psychischen Krankheiten. 4 Prozent der Menschen (3 Prozent der Männer, 4,5 Prozent der Frauen) und somit weltweit rund 268 Millionen Personen an Depressionen. Der Anteil der von Angststörungen Betroffenen beträgt 4 Prozent (3 Prozent der Männer, 4,7 Prozent der Frauen) bzw. 275 Millionen. Alkoholkrank sind 1,4 Prozent der Weltbevölkerung (100 Millionen), 0,9 Prozent (60 Millionen) haben Drogenprobleme. Prof. Schöny: „Die WHO geht davon aus, dass bis zum Jahre 2030 Depressionen, Angststörungen und Alkoholabhängigkeit drei der fünf häufigsten Krankheiten weltweit sein werden.“ 

Download der gesamten Presseaussendung als PDF-Dokument

 

Ausschnitte dieser Pressekonferenz sehen Sie im folgenden Video: