pro mente Austria: „Gesundheitsminister Mückstein auch als Sozialminister gefordert!“

Der Dachverband von 24 österreichischen Organisationen, die sich auf unterschiedliche Weise um Menschen mit psychischen Problemen kümmern, gratuliert Wolfgang Mückstein zur Angelobung als Gesundheits- und Sozialminister und hofft, dass er den von seinem Vorgänger Rudi Anschober eingeschlagenen Weg weiterverfolgt.

Sozialminister wichtiger denn je

Linz, am 21.04.2021. „Bereits im Vorfeld seiner Angelobung hat Bundesminister Mückstein betont, dass ihm Sozialthemen am Herzen liegen und er hier einen Schwerpunkt setzen möchte“, zeigt sich pro mente Austria-Präsident Priv.-Doz. Dr. Günter Klug erfreut. Das Zusammenspiel von Psyche und Sozialem sei gerade in der Corona-Krise ein zentrales Thema: Menschen, die sozial schlechter gestellt sind, leiden schlichtweg deutlich mehr unter den Folgen der Corona-Pandemie. Denn sozial benachteiligte Menschen sind erheblich stärker gefährdet, psychische Probleme zu entwickeln bzw. dass bereits vorhandene Probleme verstärkt werden. Gleichzeitig führen längere psychische rasch auch zu sozialen Problemen. Die Betroffenen brauchen daher rasch und unbürokratisch Unterstützung von Seiten der Politik. „Eine durch die Pandemie dramatische Aktualität bekommen hat in diesem Zusammenhang die bereits seit vielen Jahren bestehende Forderung nach Stärkung der psychosozialen Versorgung auf allen Ebenen“.

Der Psychiater und pro mente Austria-Präsident ist in diesem Zusammenhang zuversichtlich, dass Mückstein Anschobers Arbeit als Grundstein nimmt und die Initiativen seines Vorgängers fortführt. So beispielsweise die Installation eines Beraterstabes zu den psychosozialen Folgen der Corona-Krise, die der ehemalige Minister in die Wege geleitet hat. Klug: “Bei all den Herausforderungen, die auf den Gesundheitsminister Mückstein warten, darf nicht auf die Anforderungen an den Sozialminister Mückstein vergessen werden.“

Würdigung von Anschobers Arbeit

Der Vorstand von pro mente Austria würdigt die Arbeit des zurückgetretenen Gesundheitsministers: „In der immensen Herausforderung, die die Pandemie an sein Amt und ihn als Person gestellt hat, ist es Anschober gelungen, Ruhe zu bewahren und für einen faktenbasierten Umgang mit den Problemen einzutreten.

Darüber hinaus hat seine Arbeit, aber auch er selbst als Person, für die von den Mitgliedsvereinen von pro mente Austria versorgten Menschen mit psychischen Problemen weitgehende und nachhaltige positive Auswirkungen.

Er hat alle Entscheidungsträger der Versorgung in diesem Bereich an einen Tisch gebracht und auch einen Beraterstab für die psychischen Folgen der Corona-Krise installiert. Darüber hinaus hat er mit seinem persönlichen, offenen und interessierten Umgang mit diesem Thema die Aufmerksamkeit, die mit Dauer der Krise dem psychischen Bereich zu Teil wurde, verstärkt, und die öffentliche Meinung damit in Richtung der Wichtigkeit dieses Themas, aber auch in Richtung Entstigmatisierung entscheidend geprägt.

Dafür im Namen der betroffenen Menschen, und auch der versorgenden Einrichtungen ein herzliches Danke – mit der Bitte den weiteren beruflichen Weg mit ähnlichen Schwerpunkten zu gehen.“

pro mente Austria ist der Dachverband von 24 gemeinnützigen Organisationen, die in Österreich im psychosozialen und sozialpsychiatrischen Bereich tätig sind.

Ziel von pro mente Austria ist es, das Leben und die Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen nachhaltig zu verbessern und sie und ihr soziales Umfeld zu unterstützen und zu stärken.

Das Angebot der 24 Mitgliedsorganisationen von pro mente Austria ist breit gefächert. Sie betreuen österreichweit mit 4.000 Mitarbeiter*innen jährlich rund 80.000 Menschen mit psychischen oder psychiatrischen Problemen bzw. Erkrankungen.

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